Die Wissenschaftler behaupten, Delphine verwenden das  vollkommenste soziale Netzwerk auf dem Planeten. Diese erstaunlichen Tiere wohnen in Gemeinschaften und kommunizieren ständig miteinander. Um eine Liebeserklärung zu machen, sendet der fortgeschrittene Seebewohner eine Nachricht an seine Freundin durch das Delphin-Internet. Und wenn er Ärger hat, dann kann der den ganzen Schwarm über einen gemeinsamen Chat rufen.

So sind die sozialen Netzwerke eine prähistorische Erfindung im weitesten Sinne. Aber ihre eigene Geschichte haben sie auch.

Die Vorreiter

1971, ARPANET. Ursprünglich war das Internet für militärische Zwecke entwickelt. Es ist kein Wunder, dass die erste Analogie der sozialen Netzwerke die Technologie wurde, die Militärangehörige benutzen. Die erste Nachricht, die von einem Computer der APRANET Netzwerk an den anderen übermittelt wurde, war das Wort LOGIN. Aber nach dem zweiten Buchstaben wurde die Verbindung unterbrochen.

1988, IRC. Ein Student aus Finnland Jarkko Oikarinen hat sich einen Internet-Chat ausgedacht, wo man in Echtzeit kommunizieren konnte. Durch die USA hat sich das Programm im ganzen Internet verbreitet. IRC ist ein Mehrplatzsystem, wo die Leute sich auf verschiedenen Kanälen treffen, die bestimmten Themen gewidmet sind. Heute ist IRC ein System mit Hunderten wenn nicht Tausenden von Servers, mehr als Zehntel von unabhängigen Netzwerken, welche sich durch einer Vielzahl von Benutzern und einer komplizierten Technologie auszeichnen.

1995, Classmates.com. Das Urbild von dem zukünftigen Facebook und russischen “Odnoklassniki” hat überhaupt nicht so ausgesehen zu sein,wie heutige soziale Netzwerke. Da konnte man sein eigenes Profile nicht anlegen, man konnte nur die Universitätlisten und Absolventennamen anschauen. Aber gerade die Classmates-Website hat den Boom der Internetkommunikation angebahnt. Das Projekt entwickelt sich auch jetzt weiter. Heute hat die Website mehr als 50 Millionen registrierte Benutzer.

Ich suche nach Dir

1996, ICQ. Das Internet-Pager, das binnen einiger Jahre die Welt erobert hat, war von den Schülern aus Tel-Aviv entwickelt. Sie haben damals ein Unternehmen mit dem Namen “Mirabillis” gegründet. Die Abkürzung ICQ sagt man wie I Seek You, was “ich suche nach dir” bedeutet. In zwei Jahren hat der Internet-Gigante AOL  ICQ zusammen mit Mirabilis für 407 Millionen US Dollars erworben. Das war ein riesiger Betrag zu dieser Zeit. Nach zehn Jahren hat der russische Investmentfond Digital Sky Technologies das Projekt nur für 187 Millionen US Dollars abgekauft.

Im Jahre 2005 hatte ICQ 500 Millionen Benutzer in der ganzen Welt. Aber mit dem Auftreten von mobilen Applikationen hat das Programm angefangen, seinen Marktplatz schnell zu verlieren. Heute hat ICQ 11 Millionen Benutzer und die Entwickler suchen nach neuen Lösungen, um das Programm in der modernen Realität zu integrieren, aber die goldenen Zeiten von ICQ sind vorbei.

Sechs Händedrücke

1997, SixDegrees. Schließlich ergibt sich das Konzept der sozialen Netzwerken, die den heutigen sozialen Netzwerken ähnlich sind. Six Degrees bedeutet “Sechs Stufen” oder “Sechs Händedrücke”. So heißt eine gut bekannte soziale Theorie der amerikanischen Psychologen Stanley Milgram und Jeffery Travers. Laut der Theorie sind alle Erdbewohner durch eine Kette aus sechs Leuten miteinander bekannt.

Auf der Website von SixDegrees ergab sich die Möglichkeit, das eigene Profile anzulegen und Freunde hinzufügen. Nach drei Jahren war das Projekt für 125 Millionen Dollars verkauft, und ein Jahr später war es geschlossen. Laut seinem Gründer Andrew Weinreich, waren die sozialen Netzwerke, seiner Zeit voraus. Man hatte damals keinen allgemeinen Internetzugang, deswegen konnte man wirklich keinen großen Zuspruch gewinnen.

1997–1999, AsianAvenue, PlanetAll, MeGente, BlackPlanet. Nach dem Erfolg von SixDegrees fingen die Entwickler mit dem Geschäftsmodell der sozialen Netzwerken Feuer, das löste einen richtigen Boom aus. Aber kein Projekt konnte sich allgemeiner Beliebtheit erfreuen, bis LiveJournal aufgetreten ist.

Über sich selber

1999, LiveJournal. Noch ein Student, Brad Fitzpatrick, auch er hat eine Kommunikationsplattform entwickelt, die zum ersten Mal auch für Bildung von Interessengemeinschaften gedacht war. Es gibt auch noch heute die LiveJournal-Benutzer, die gut schreiben können und es gerne tun.

In einem von seinem Interviews vom 23. September 2009, erzählt Herr Fitzpatrick von den ersten Zeiten des LJs: “Ich startete LiveJournal einfach zum Spaß, wie mein eigenes Tagebuch. Dann haben meine Freunde angefangen, diesen Service zu nutzen, dann Freunde meiner Freunden. Und dann habe ich zufällig die Registrationsmöglichkeit für alle geöffnet.”

2002, LinkedIn. Rid Hoffman, der Gründer des wichtigsten sozialen Netzwerks für Selbstständige, hat seine Erfahrungen bei Apple und Fujitsu gesammelt und Investoren für sein Projekt gesucht. LinkedIn hilft, Geschäftspartnern, Mitarbeitern einen neuen Job an jedem Ort der Welt zu finden. Hier gibt es keine Wetter- und Buchdiskussionen. Die Suche nach Geschäftskontakten ist  das Hauptmerkmal von diesem Service.

Im Jahre 2016 hat Microsoft die Website für 26,2 Milliarden US Dollars gekauft. Heutzutage hat LinkedIn über 500 Millionen registrierte Benutzer.

2003, MySpace. Der Trend, über sich selber zu schreiben, hat sich ganz schnell verbreitet. Man konnte über sich selber als eine außerordentliche Person oder über  ein Profi in LJ und LinkedIn schreiben. Und dann ist MySpace aufgetreten. Diese Plattform hat neue Möglichkeiten angeboten: man konnte Seiten und Gruppen schaffen, Bilder, Audio und Video hochladen. Das soziale Netzwerk hat sich schnell unter Musikgruppen verbreitet.In nur drei Jahren hat sich die Welt verändert.

Sie haben die Welt geändert

2004, Facebook. Der Harvard Student Mark Zuckerberg hat eine Plattform für Studenten seiner Universität entwickelt, wo man miteinander kommunizieren, Bilder austauschen und Status ändern kann. In 2008 wurde Facebook eine der meistbesuchten Webseiten und liegt heute auf dem zweiten Platz und Google auf dem Ersten. Heute wird das soziale Netzwerk von 2 Milliarden Menschen monatlich benutzt.

2006, Twitter. Der amerikanische Programmer Jack Dorsey startet ein soziales Netzwerk in einem neuen revolutionären Format. Die Benutzer tauschen kurze Nachrichten aus, die mit 140 Symbolen begrenzt sind. Dabei sind alle Nachrichten für die Follower des Besuchers veröffentlicht.

Dieser Service wird von Hollywood Schauspielern und Politikern geliebt, die in Form von kurzen Mitteilungen ihre Meinung äußern und mit ihren Fans verkehren. Die amerikanische Sängerin Katy Perry wurde der erster Twitter-User, der über 100 Millionen Followers hat. Für diesen Anlass hat die Administration der Website eine Nachricht mit den Glückwünschen und ein Video mit der Geschichte des Accounts der Sängerin veröffentlicht.

Insgesamt hat Twitter über 300 Millionen Nutzer.

Im GUS-Spielraum

2006, «Odnoklassniki». Ins Russisch sprechende Internet sind die die sozialen Netzwerke erst ab 2006 gekommen. Die erste Plattform von Albert Popkov, welche der Website Classmates.com ähnlich ist. Die Suche nach den Klassenkameraden, Mitschülern, Freunden aus den anderen Städten, sogar nach den Verwandten waren die Hauptaufgabe des Services. Hier konnte man die verlorenen Verbindungen wiederaufbauen. Heutzutage hat die Netzwerk etwa 300 Millionen Nutzer.

2006, «VKontakte». Diese Plattform war ursprünglich von ihrem Gründer Pavel Durov für Absolventen bestimmt. Heute ist die Website in Russland und GUS Ländern sehr beliebt. Zusätzlich zu den Profilen, Statusen, Bilderaustausch wird die Möglichkeit hinzugefügt, Videos und Audios hochzuladen. Dadurch ist der Service sehr schnell ein bekanntes Hosting geworden. Heute hat VKontakte 380 Millionen registrierte Nutzer, 80 Millionen laden ihre Seiten täglich.

Noch weniger Wörte!

2010, Pinterest. Pinterest wurde die erste soziale Netzwerk mit dem visuellen Content als Hauptziel. Hier tauschen die Benutzer den Bildern aus, sammeln sie in die Alben. Laut Statistik wird dieser Service von 150 Millionen Menschen monatlich benutzt.

2010, Instagram. Noch eine Plattform für Bildertausch, welche sehr schnell wächst und selbst als Ziel angibt, Facebook zu überholen. Zusätzlich zur Veröffentlichung von Bildern und Videos, kann man da Live-Sendungen strömen. Laut der offiziellen Statistik von Instagram hat die Website 600 Millionen Nutzer.

In dieser Zeit sind  auch viele andere soziale Netzwerke erschienen, so wie YouTube, Tumblr, Google+, Ask.fm, Snapchat, Telegram, Periscope. Jedes von ihnen hat seine eigene Nische und versucht, seine Nutzer zu behalten.  

Übrigens, über YouTube:

Schauen Sie es sich an, wie ein Kerl namens Jawed Karim durch den Tierpark wandert. Er ist einer der Entwickler des PayPal Zahlungssystems und hat einmal dieses Video gemacht und auf seine eigene Website hochgeladen. Das war der Anfang von YouTube.   

Warum ist es lukrativ

Die soziale Netzwerke sind schon lange nicht nur ein Kommunikationskanal. Fast jedes Unternehmen hat einen offiziellen Account in dem einen oder anderen sozialen Netzwerk. Das ermöglicht es, Marketingaufgaben zu lösen, und  PR-Kampagnen durchzuführen.  

Dadurch werden die soziale Netzwerke wirtschaftlich. Sie führen zielgerichtetes Marketing ein, das für bestimmte Zielgruppe erstellt wurde. Das geographische, berufliche, altersmäßige Targeting sowie Geschlechtstargeting werden angewendet. So kann das Unternehmen selbst bestimmen, wer seine Werbung sieht. Das ist die meist verbreitete Möglichkeit, soziale Netzwerk wirtschaftlich zu machen.

Außerdem führen diese Plattformen entgeltpflichtige Services ein. Stimmabgabe durch Telefonnachrichten, virtuelle Geschenke, Verkaufskommission - das sind einige Lösungen, die soziale Netzwerke anwenden, um Benutzer zu behalten und neue anzulocken.

Die spezifischen sozialen Netzwerke haben eigene Einkommensmöglichkeiten. Zum Beispiel kann eine Plattform für Bildertausch eine entgeltpflichtige Photobank hinzufügen, das Netzwerk für Geschäftskontakte kann eine entgeltpflichtige Expertendatenbank oder ein Business Account einführen. Alles hängt von der Phantasie und den Möglichkeiten der Gründer und Entwickler ab.

Zum Schluß kann man das soziale Netzwerk einfach verkaufen. Solche Giganten wie Google und Yahoo sind sehr am Ankauf von aussichtsreichen Projekten interessiert. So wurde Instagram von Facebook gekauft, das Abkommen hatte 1 Milliard US Dollars ausgemacht.

Millionenbeute aus den sozialen Netzwerken

Facebook hat eine führende Position in punkto Besucherzahl und Einkommenszahlen. Im letzten Jahr hatte das Unternehmen 10.2 Milliarden US Dollars Reingewinn. Wenn man mit dem vorigen Jahr vergleicht, hat der Service seine Kennwerte um 177% für Reingewinn und 54% Erlös verbessert.

Obwohl Twitter die höchsten Besucherzahlen hat, ist sein Aktienpreis in diesem Jahr dramatisch abgestürzt. Der Ertrag hat die Zahl von 717 Millionen US Dollars erreicht, das ist nur 1% höher als im vorigen Jahr. Twitter verliert seine Position an Instagram und Snapchat.

Das Management von Instagram veröffentlicht keine offizielle Zahlen, aber laut der Angaben der eMarketer Marketingagentur, soll das Netzwerk mit Werbeanzeigenf etwa 2 Milliarden US Dollar in diesem Jahr verdienen.  Im vorigen Jahr war die Zahl etwas dezenter und hat nur 595 Millionen US Dollars erreicht. Schon jetzt überholt die Wachstumsrate des Services die von Twitter und Google+.

Die LinkedIn Plattform, welche Microsoft gehört, hat im vorigen Jahr einen Erlös von 933 Millionen erwirtschaftet, mit einem Wachstum von 34%. Für die erste Jahreshälfte von 2017 war der Ertrag von 975 Millionen kalkuliert. Die Wachstumsrate ist schon nicht so groß, aber das Plattform wächst noch.

Der Erlös des einzigen Russisch sprechenden Services aus dieser Rangliste (VKontakte) ist auf fast 4 Milliarden Rubel (oder 6,9 Millionen US Dollars) im letzten Jahr angewachsen. Das ist 40% mehr, als die Zahlen des vorigen Jahres auswiesen. VKontakte gibt natürlich seinen westlichen Kollegen nach, aber der Service wächst und zeigt ein ganz gutes Ergebnis.

Wie man aus den Geschäftszahlen entnehmen kann, die sozialen Netzwerke sind ein sehr erfolgreiches Geschäftsmodell im digitalen Bereich. Ihr Erlös ist zweifellos von den Besucherzahlen abhängig, und hier liegt alles an den Gründern und Entwicklern.

Es ist klar, dass der Markt der sozialen Netzwerken anfängt, sich in Nischen zu aufzuteilen. Mit anderen Worten, er wird in Plattformen für die Menschen, die sich durch gemeinsamen Interessen gefunden haben, eingeteilt. Und genau der Start von fachbezogenen und einschlägigen Plattformen ist am meisten zukunftsorientiert. Man kann das aus der Perspektive von Besucherzahl und Kapitalisierung betrachten. Denn die Kapitalisierung zieht das Unternehmen mit seinem ganzen Aktivbestand mit.